Volksbank Elsen-Wewer-Borchen mit Trainingsangebot für Senioren

Auszubildende helfen bei der sicheren Nutzung des Digital-banking. Ziel: Mehr Sicherheit und mehr Teilhabe für die ältere Generation

Elsen. „Die beiden machen das richtig gut. Toll wie Sie mir ganz konkret die Möglichkeiten des digitalen Bankings erklären, zeigen und mir dann auch noch die VR-BankinApp eingerichtet haben.“ So fasst Klemens Schäfers (77) seinen „Grundkurs“ digitales Banking bei der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen zusammen. Trainer bzw. Trainerin waren Sebastian Gawlik und Noemi Impalea, beide Auszubildende in der Genossenschaftsbank.

Was auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich erscheint, hat Methode. Ab dem 01. Mai 2023 wird die Volksbank Elsen-Wewer-Borchen alle Kundinnen und Kunden über 60 Jahre, die bislang nicht die digitalen Angebote nutzen, anschreiben und zu individuellen Trainings an den neuen Techniken einladen. Durchgeführt werden die Trainings von Auszubildenden wie Sebastian Gawlik und Noemi Impalea als echte Expertinnen der digitalen Lebenswelten.

„Die Digitalisierung des Bankgeschäftes geht immer weiter voran. Viele Seniorinnen und Senioren haben wir dabei leider noch nicht erreicht. Das liegt nur selten an einem grundsätzlichen Ablehnen von neuen Techniken. Vielmehr haben viele ältere Menschen einen anderen Zugang zu neuen Lebensinhalten. Dem wollen wir mit unserer Aktion Rechnung tragen“, erläutert Bankvorstand Hartmut Lüther die Hintergründe des Projektes.

„Es hat richtig viel Spaß gemacht, Herrn Schäfers unser Digitalbanking zu erklären. Aber auch wir haben einiges gelernt, beispielsweise, dass wir Menschen wie Herrn Schäfers in der nicht-digitalen Welt abholen müssen“, fass Noemi Impalea eine wesentliche Erkenntnis zusammen. Ihr Kollege Sebastian Gawlik ergänzt: „Tutorials bei YouTube, wie ich sie nutzen würde, um mich bei einer neuen Anwendung zurecht zu finden, sind sicher nicht immer der richtige Weg. Unsere schriftlichen Gebrauchsanweisungen auf Papier, in einer Sprache mit möglichst wenig Fachchinesisch waren viel besser für Herrn Schäfers geeignet.“

Wichtig sei zudem, dass die beiden Auszubildenden auch im Nachgang für telefonischen Nachfragen zur Verfügung stehen. „Die Nummer der beiden habe ich sofort in meinem Handy abgespeichert. Denn sie haben mich auch gewarnt, dass digitale Anwendungen viele Haken und Ösen haben, die man erst einmal kennenlernen muss. Da sei es sehr beruhigend zu wissen, dass es auch jungen Leuten manchmal so geht und sie vor Rätseln stehen, wenn mal wieder etwas nicht funktioniert.“

Für Vorstand Hartmut Lüther hat das Projekt über die reine Vermittlung von Wissen zum Online-Banking eine weitere übergeordnete Bedeutung: „Die digitalen Anwendungen erhöhen die Sicherheit für Senioren, weil sie weniger mit Bargeld umgehen müssen. Es ist aber auch ein Beitrag zur Autonomie und Selbstbestimmung von Senioren, wenn sie zum Beispiel aus dem Urlaub, während längerer Verwandtenbesuche oder in Krankheitsfällen ihre Bankgeschäfte selbständig erledigen können.“ Unabdingbar sei es aber, auch über die Risiken im Online-Banking aufzuklären und vor Betrügereien zu warnen.

Klemens Schäfers prüft seinen Kontostand jedenfalls ab sofort über die VR-BankingApp und erledigt mit ihrer Hilfe auch seine Überweisungen. In noch einer Sache ist er sich übrigens mit Sebastian Gawlik  und Noemi Impalea einig: Umfassende Beratung, die macht man persönlich mit Experten. Dafür hat Herr Schäfers auch schon einen Termin mit den beiden Azubis ausgemacht – in einem Jahr, wenn die beiden Auszubildenden ihre Lehre abgeschlossen haben.

Verständliche und zielgruppengerechte Erklärung für Senio-ren: Sebastian Gawlik (Mitte) und Noemi Impalea, beide Aus-zubildende der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen, führen Kle-mens Schäfers in das Online-Banking ein.

Fotocredit: Volksbank Elsen-Wewer-Borchen (Fotograf: Thorsten Hennig)